Demenzprojekte der
JUH München

Die Johanniter-Unfall-Hilfe widmet sich als bedeutender Träger der freien Wohlfahrtspflege nicht nur dem allgemein bekannten Rettungsdienst, sondern weitet ihr Angebot für Menschen mit besonderer Hilfsbedürftigkeit stetig aus. Beispielhaft zu nennen sind von den neueren Aktivitäten des Regionalverbandes München im Bereich der Jugendarbeit das Dominik-Brunner-Haus der Johanniter in München-Ramersdorf, das Projekt „Lacrima“ als Angebot für trauernde Kinder oder das Ferien- und Bildungsprogramm „Lilalu“ für Kinder, die attraktive und kreative Ferien sonst vermissen müssten. Im Bereich der Altenfürsorge streben die Johanniter neben zahlreichen Diensten wie dem Hausnotruf oder dem Menüservice („Essen auf Rädern“) ein immer umfassenderes Angebot für Menschen mit Demenz an:

Der Besuchsdienst in den betroffenen Haushalten vor Ort wird durch speziell ausgebildete ehrenamtliche Demenzhelfer*innen, dem sogenannten Demenzhelferkreis ausgeführt. Nicht zuletzt zur Entlastung der Angehörigen kümmert sich eine speziell ausgebildete Demenzhelferkraft in der Wohnung für einige Stunden um das betroffene Familienmitglied.

Bei den Demenzgruppen (oft auch „Demenz-Cafes“ genannt) handelt es sich um für einen konkreten Zeitraum (meistens 3 Stunden) zur Verfügung gestellte Räumlichkeiten, zu denen Angehörige ihre betroffenen Familienmitglieder bringen können. Diese werden dann dort fachkundig und mit verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkten (z.B. kunsttherapeutisch oder bewegungsorientiert) in einer kleineren Gruppe (4 – 8 Teilnehmer) betreut.

Im Jahre 2016 wurde in Zusammenarbeit mit dem Sozialreferat München und mit finanzieller Förderung durch die Stiftung im Stadtteil Obergiesing ein Pilotprojekt initiiert, das die Erweiterung einer Demenzgruppe zu einem quasi ganztägigen Betreuungsangebot („Tagesbetreuung“) vorsah. Allerdings wurde dieses Angebot von den betroffenen Familien nicht wie erwartet angenommen, so dass die Tagesbetreuung Ende 2018 wieder auf eine „normale“ Demenzgruppe zurückgeführt wurde.

Ergänzt werden die Angebote durch eine Angehörigengruppe, in der sich Angehörigen untereinander und durch eine Fachkraft moderiert und geschult austauschen können sowie eine Fachstelle für pflegende Angehörige, die persönlich oder telefonisch Fragen beantwortet und für die verschiedensten Herausforderungen konkrete Lösungswege aufzeigt.

Geleitet, organisiert und koordiniert werden diese Angebote durch eine gerontologische Fachkraft mit ihrem Team, operativ basiert die Arbeit jedoch sehr auf ehrenamtlichen Engagement. Wesentliche Kosten dieser Betreuungsangebote können mit den hierfür zuständigen öffentlichen Kostenträgern abgerechnet werden. Nicht abgedeckt sind jedoch u.a. die Kosten für z.B. die Schulung der ehrenamtlichen Helfer*innen, ein Teil der Kosten für die hauptamtliche Fachkraft, gewisse Anfangsinvestitionen sowie eine zu erwartende Unterdeckung aufgrund besonderer Leistungen, insbesondere für finanziell bedürftige Senioren, die das Angebot sonst nicht in Anspruch nehmen könnten.

Auch der Robert-Vogel-Stiftung liegt satzungsgemäß am Ausbau der Fürsorge für dementiell erkrankte Menschen und daher hat sie im Wege einer Anschubfinanzierung die wesentlichen nicht gedeckten Anfangskosten der Fachstelle für pflegende Angehörige, neuer Gruppenangebote und des oben genannten Pilotprojektes „Tagesbetreuung“ übernommen. Gleiches gilt für die besonderen Leistungen mit einem jährlichen Fixbetrag ab 2017. Weiter unterstützt die Stiftung mit einer jährlich gleichbleibenden Summe die ambulante häusliche Demenzbetreuung über einen eigenen Unterstützerkreis.


Mehr Informationen

Flyer „Zeit schenken‟ Download Pdf

Besuchsdienst:
www.johanniter.de/index.php?id=17347

Fachstelle für pflegende Angehörige:
www.johanniter.de/index.php?id=116439