Historie

Heinrich Vogel Das Vermögen der nach dem späteren Stifter benannten Robert-Vogel-Stiftung stammt aus der erfolgreichen unternehmerischen Tätigkeit des Vaters des Stifters, des Verlegers Heinrich Vogel, der 1935 den Heinrich Vogel Verlag in München gründete.

Schon damals stand das Automobil als Symbol für eine wachsende Mobilität und prägte das Straßenbild. Mit dem Plan, die wachsenden Verkehrsverwaltungen mit praxisgerechten behördlichen Formularen und Broschüren zu unterstützen, wurden die Grundsteine für eine Unternehmensgeschichte gelegt, die am 13. September 1935 mit der Gründung des Verlags Heinrich Vogel ihren Anfang nahm. Die Produkte lieferte Heinrich Vogel höchstpersönlich aus – anfangs mit dem Fahrrad und später mit dem Motorrad. Schnell entwickelte sich die Ursprungsidee zu einer Erfolgsgeschichte. Parallel dazu entwickelte der Verlag weitere Titel und Konzepte rund um die Themen Verkehr und Logistik, womit Stück für Stück das Gesamtwerk aufgebaut wurde, das man bis heute mit dem Namen Heinrich Vogel verbindet. Wenige Jahre nach der Verlagsgründung vertreibt das Münchner Unternehmen zudem Lehr- und Unterrichtsmaterialien für Fahrschulen. Diese dienen mit Beginn des Zweiten Weltkrieges auch der Wehrmacht zur Ausbildung der Kraftfahrtruppen.

Foto Verlag Heinrich Vogel Nach dem Zweiten Weltkrieg baut Heinrich Vogel seinen Verlag erneut auf und arbeitet zuerst wieder mit Formularen - diesmal für die amerikanische Militärregierung. Vor allem geht es um Vordrucke für Lizenzen und Genehmigungen, die deutsche Unternehmen von den Amerikanern erhalten. Auch im Transportbereich werden viele solcher Genehmigungen erteilt. Da sich die Vorschriften im Verkehrswesen aber ständig ändern, erkennt Heinrich Vogel den Bedarf eines Informationsmediums. Das ist die Geburtsstunde der VerkehrsRundschau am 1. Oktober 1946 – die erste Fachzeitschrift zum Thema motorisierter Straßenverkehr im gesamten Bundesgebiet und die erste Nachkriegsfachzeitschrift in Bayern überhaupt.

Die Nachkriegsära des Verlags Heinrich Vogel ist die Zeit der Gründungen: Knapp vier Jahre nach der VerkehrsRundschau bringt der Verleger mit der OMNIBUSREVUE und der Fahrschule weitere, bis zum heutigen Tag führende Zeitschriftentitel auf den Markt. Im Jahr 1955 wird die Zeitschrift Verkehrsdienst ins Leben gerufen, die bis heute über Urteile und Rechtspraxis im Straßenverkehr informiert.

Heinrich Vogel ist in den Nachkriegsjahren aber nicht nur mit dem Aufbau seines Verlags beschäftigt. Der 40-jährige Verleger engagiert sich intensiv für das Thema Verkehrssicherheit. Er organisiert in München unter den Titeln „Der Tod reitet durch die Stadt‟ oder „Unfallfreie Ostern‟ aufsehenerregende Kundgebungen, die die Bevölkerung für die Gefahren des motorisierten Straßenverkehrs sensibilisieren sollen. Heinrich Vogel gründet in Bayern 1950 die Landesverkehrswacht und initiiert maßgeblich den Aufbau eines Schülerlotsendienstes.

Anfang der siebziger Jahre gehört der Verlag Heinrich Vogel mit seinen 200 Mitarbeitern und zwölf Millionen Mark Umsatz zu den führenden Verkehrs- und Transportverlagen in Deutschland. Der 61-jährige Verleger Heinrich Vogel sieht die Zukunft seines Verlags und Lebenswerks beim stark expandierenden Gütersloher Medienkonzern Bertelsmann. Heinrich Vogel verkauft mit Wirkung zum 1. Januar 1970 sein Unternehmen an Bertelsmann-Chef Reinhard Mohn. Nur ein halbes Jahr später verstirbt der Unternehmensgründer in München am 15. Juni 1970 im Alter von 62 Jahren unerwartet an einem Herzversagen.

Die nun folgende, über drei Jahrzehnte andauernde Bertelsmann-Ära ist geprägt von einer weiteren starken Expansionsphase. Seit Februar 2010 firmiert der Verlag Heinrich Vogel unter Springer Fachmedien München GmbH. Näheres zur Historie seit dem Verkauf durch den Firmengründer Heinrich Vogel ist auf der Homepage des Verlags Heinrich Vogel unter dem Titel „Von innovativen Gründen, guten Ideen und erfolgreichen Konzepten‟ nachzulesen. Mit dessen freundlicher Genehmigung wurde auch die Darstellung der Firmengeschichte bis 1970 zitiert.

Heinrich Vogel war zudem in verschiedenen Gremien auf Landes- und Bundesebene ehrenamtlich tätig, unter anderem als Vorsitzender der von ihm gegründeten Landesverkehrswacht von Bayern, Vorstandsmitglied der Bundesverkehrswacht in Bonn sowie Beirat des Kuratoriums „Wir und die Straße‟. Der Stadt München war er nicht nur durch Rat und Tat, sondern auch als großzügiger Spender eng verbunden. So ist bspw. der „Vogel-Brunnen‟ am Sendlinger Tor Platz eine Stiftung von ihm. Für seine verschiedenen ehrenamtlichen und sozialen Engagements wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz I. Klasse ausgezeichnet. Als er 1970 starb, hielt sein Namensvetter, der damalige OB Hans Jochen Vogel die Traueransprache.

Robert Vogel (Stifter) Der Sohn der Eheleute Heinrich und Johanna Vogel, der Stifter Robert Vogel (1949 – 2013), lebte mit einem Down Syndrom. Er errichtete angesichts seiner eigenen Biografie und getragen von dem Wunsch, andere Menschen mit vor allem psychischen und körperlichen Einschränkungen fördern zu wollen, die nach ihm benannte Stiftung. Damit wirkte er zugleich im Sinne seines Vaters, dem es aufgrund seines plötzlichen Todes nicht mehr vergönnt war, sein Lebenswerk selbst im Sinne einer gemeinnützigen Verwendung zu vollenden.

Zum Mitglied des Gründungsvorstands bestimmte der Stifter Herrn Prof. Dr. h.c. Horst Heffele, der maßgeblich an der Umsetzung des Stifterwillens beteiligt war. Herr Heffele verstarb im November 2016. Die Stiftung wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.